Wie kannst du sicher sein, dass du tatsächlich nachhaltige und idealerweise fair produzierte Kleidung erwirbst? Egal ob zu Weihnachten oder im Alltag, überall werben Unternehmen damit, wie „grün“ sie (vermeintlich) sind. Doch kann man diesen Zertifizierungen für Bekleidung vertrauen?
Es gibt eine Reihe von Siegeln, die dir dabei helfen können, nachhaltige und fair produzierte Kleidung zu erkennen. Lass dich allerdings nicht von unternehmenseigenen Siegeln und Zertifizierungen fehlleiten. Meistens sind es nämlich die Unternehmen selbst, welche die Kriterien festlegen und diese oftmals nicht transparent genug kommunizieren. Und dass diese weniger strikt sind als unabhängige Zertifizierungen muss wohl nicht erwähnt werden. Es gibt aber zum Glück eine Reihe unabhängiger Zertifizierungen für Bekleidung, von denen ich dir hier einmal drei der wichtigsten vorstellen möchte.
Global Organic Textile Standard – GOTS
Unabhängige Zertifizierungen bezüglich Ökostandards mit transparenten Kriterien findest du zum Beispiel bei GOTS. Die Kriterien der GOTS gelten als streng und somit als zuverlässig für Verbraucher. Den „made with“ Kriterien zufolge muss ein Produkt zu 70% aus Naturfasern bestehen, welche aus biologischer Landwirtschaft oder Tierhaltung (abLuT) stammen. Bei der Labelstufe „organic“ liegt der Anteil der Naturfasern abLuT sogar bei 95%, bei „BEST“ beträgt er 100%. Außerdem werden Restfaseranteil, Vorbehandlung, Färben, Drucken sowie Ausrüsten und Accessoires ökologisch definiert und als Richtwerte vorgegeben. Jedes Unternehmen, welches die GOTS Standards einhält, erhält eine eigene Lizenznummer anhand derer sich die Echtheit überprüfen lässt. Auf der GOTS Website kannst du nach zertifizierten Unternehmen suchen.
Neben den Standards für Materialien gehört GOTS zu den Zertifizierungen für Bekleidung, die auch Kriterien hinsichtlich der Herstellung der Kleidung festgelegt haben. So müssen sichere und hygienische Arbeitsbedingungen geschaffen werden, existenzsichernde Löhne gezahlt, angemessene Arbeitszeiten gewährleistet und keine Kinderarbeit erlaubt werden.
Du kennst sicher das OEKO-TEX® 100 Siegel, weil dieses Kriterien aufweist, die auch weniger nachhaltige Mischgewebe „durchwinken“. Als Resultat findest du es bei recht vielen Herstellern, auch bei denen, die nicht für Ökomode oder faire Arbeitsbedingungen bekannt sind. Anders sieht das bei MADE IN GREEN by OEKO–TEX® aus. Hier müssen Stoffe besonders schadstofffrei sein, um zertifiziert zu werden. Die Liste ist lang, wie genau die Werte aussehen müssen, erfährst du hier.
Über die Standards hinsichtlich der Arbeitsbedingungen sagt dieses Siegel jedoch nicht allzu viel aus, da es sich eher auf die Materialbeschaffenheit bezieht.
Die Fair Wear Foundation setzt sich vor allem für faire Arbeitsbedingungen in der Produktionskette ein. Das beinhaltet eine angemessene Entlohnung der Näher und Näherinnen, sichere Arbeitsbedingungen und den Ausschluss von Kinderarbeit. Ferner spricht die Fair Wear Foundation sich gegen Diskriminierung und Ausbeutung aus. Auf der Seite der Organisation befindet sich übrigens eine Liste von Unternehmen, welche die Zertifizierungsstandards einhalten.
Das Siegel der Fair Wear Foundation gibt allerdings nur bedingt Auskunft über die Nachhaltigkeit bzw. Schadstoffbelastung der Materialien.
Jetzt hast du einen Überblick über die wichtigsten bzw. gängigsten Zertifizierungen für Bekleidung und weißt beim nächsten Shoppingtrip, worauf du achten kannst. In ihren Onlineshops oder auf ihren Unternehmensseiten werben die Unternehmen meist mit den entsprechenden Siegeln, sodass du dich bereits im Vorhinein ganz einfach informieren kannst.
Solltest du Fragen zu bestimmten Siegeln haben oder weitere Siegel kennen, lass mir gerne einen Kommentar da.
[UPDATE September 2020] Ich habe meine erste faire und umweltfreundliche T-Shirt Linie gelauncht! Welche Zertifizierungen diese aufweist, erfährst du in diesem Post (klick).
Weitere interessante Themen unseres Blogger Adventskalenders findest du im gestrigen Türchen bei Miri von donwearthisathome und morgen bei Uli von thelowredeyesexp 🙂 Falls du noch nach einem nachhaltigen Geschenk (für dich selbst) suchst, kannst du auch noch bis zum 12.12.2018 bei meinem nachhaltigen Gewinnspiel mitmachen.
Das ist ein interessanter Beitrag, den bei den Siegeln war ich mir unsicher, welche sind den besser. Das OEKO-TEX® 100 Siegel war mir bekannt, danke für die Infos.
Liebe Grüße Bo
Ich versuche darauf zu achten, aber leider findet man häufig wenig passende Angebote. Gut, dass es das Internet gibt, dadurch ist die Auswahl um vieles größer geworden.
Alles Liebe
Annette
Ich muss gestehen, mir noch nie die siegel durchgelesen zu haben 🙈 geschweige denn mich darüber informiert zu haben, was das alles bedeutet. Diese Zettel sind eher das erste was ich nach dem Kauf abschneide. Dennoch sehr interessant zu lesen, was dahinter steht.
Viele Grüße
Wioleta von http://www.busymama.de
finde deinen Beitrag echt super meine Liebe! inzwischen gibt es ja die verschiedensten Unternehmen, die sich auch damit schmücken, nachhaltig zu arbeiten – doch ob das immer so stimmt?! da sind solche Zertifizierungen ein super Maß 🙂
liebste Grüße auch,
❤ Tina von liebewasist.com
Liebe was ist auf Instagram
Eigentlich ist es ja wirklich arg, dass man da so leicht falschen Gütesiegeln aufsitzen kann, wenn man sich nicht so genau damit beschäftigt. Ich versuche schon auf faire Produktion zu achten, aber falle im Alltag dann doch immer wieder mal um, wenn es um vermeintliche “Must haves” geht.
Gut zu wissen, auf welche Zertifizierungen man sich in diesem Dschungel vermeintlich fair und nachhaltig produzierter Kleidung wirklich verlassen kann.
Liebe Grüße,
Doris von https://diegutelaune.com
Ich finde es sehr schön das du darüber berichtest. Beim nächsten Einkauf muss ich da auch mal drauf achten. Ich wünsche dir einen schönen zweiten Advent.
Liebe Grüße Jasmin
Super interessanter Beitrag, da habe ich wieder einiges dazugelernt. Das mit den Gütesiegeln war mir noch nicht so bewusst, hab mich aber auch noch nicht so intensiv damit beschäftigt! Danke dir!
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com
Ein super Beitrag! Als Konsument ist es teilweise schwierig herauszufinden ob die Behauptungen der Unternehmen überhaupt stimmen. ich selbst achte immer mehr auf Nachhaltigkeit und faire Bedingungen … da muss ich aber noch viel lernen.
Liebe Grüße
Verena